unsere Geschichte
Seit 2000 sind wir eine selbständige Pfarrgemeinde.
Mit ca. 460 Mitgliedern gehören wir zu den kleineren Pfarrgemeinden der Evangelischen Kirche in Österreich,
doch die Fläche unserer Pfarrgemeinde umfasst 301 km².
Anteil der Evangelischen an der Gesamtbevölkerung ist 1,15 %.
Die Pfarrgemeinde umfasst elf politische Gemeinden im südlichen Teil des Bezirkes Weiz:
Albersdorf-Prebuch, Gersdorf, Gleisdorf (mit Labuch, Laßnitztal, Nitscha, Ungerdorf), Hofstätten, Ilztal (mit Preßguts), Ludersdorf-Wilfersdorf, Markt Hartmannsdorf, Pischelsdorf (mit Kulm, Oberrettenbach, Reichendorf), St. Margarethen,
St. Ruprecht a. d. Raab (mit Teilen von Etzersdorf-Rollsdorf, Unterfladnitz), Sinabelkirchen.
Hier können Sie mehr aus der Geschichte unserer Pfarrgemeinde nachlesen.
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Umbau der Christuskirche
2020-2021
Im Jahr 2017 beschlossen das damalige Presbyterium und die Gemeindevertretung anlässlich des 500-Jahre-Jubiläums der Reformation eine Neugestaltung der Christuskirche.
Der Entwurf dafür stammte vom bekannten Architekten Prof. Werner Hollomey. Der Gustav-Adolf-Verein widmete unserem Bauvorhaben die gesamtösterreichische Reformationskollekte des Gedenkjahres 2017.
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Ende Juni 2020 begann die Ludersdorfer Firma Kirschner Bau als Generalunternehmer mit dem Umbau.
Trotz der Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie konnten die Bauarbeiten bis zum Jahresende nahezu abgeschlossen werden.
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Die unharmonischen seitlichen Anbauten aus dem Jahr 1953 wurden abgebrochen. An ihrer Stelle wurde das Gebäude an der nördlichen Seite durch einen Zubau verlängert, der die neue Sakristei, eine behindertengerechte Toilettenanlage und einen Geräteraum enthält. Die Kirche wurde an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen.
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Neben der Erneuerung des baufälligen Treppenaufgangs entstand an der Westseite der Kirche eine kleine Terrasse mit Blick auf den Friedhof.
Und die 86 Jahre alte Dachdeckung wurde vollständig abgetragen und durch ein neues Dach ersetzt.
Text Manfred Höfer
Christuskirche
Einschiffiger kapellenartiger Bau mit eingerücktem Altarraum und ebener Holzdecke.
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Über dem Eingang Ansatz eines Glockenturmes mit einer händisch geläuteten Kirchenglocke (Pfundner Wien 1955). Massive Holzeingangstüre (1954), einfacher Holzaltar mit hölzernem Wandkreuz und Rundfenster (1954), Rundbogenfenster (1986).
Auf dem Altar ein Messingkreuz aus Kärnten von unbekanntem Künstler und drei Kerzenständer aus Messing.
Taufbecken, Deckenluster und Wandleuchten sind Drechselarbeiten aus den Jahren 1953 bis 1962 (Karner, Weiz). Im westlichen Altarraumfenster Erinnerung an das 500-Jahre-Jubiläum der Reformation.
Der nördliche Anbau (2020) enthält die Sakristei, einen Geräteraum und eine Toilettenanlage.
Die Sakristei ist vom Altarraum über die adaptierte Innentür der alten Sakristei erreichbar.
Die Zugangstüre zum Geräteraum ist die renovierte Außentüre der alten Sakristei (1953).
In der Sakristei bzw. im Depot befinden sich ein geschnitztes Kruzifix (Ottokar Schimm 1944), doppeltes Holzrelief „Betende Hände“ und „Herr erbarme Dich“ (Franz Blaim 1989), vier gedrechselte Kerzenleuchter (Karner, 1953 – 1962), sowie diverse Antependien in allen liturgischen Farben.
Text Manfred Höfer
Christuskirche - Geschichte
1933. Baubeginn. Der Entwurf stammt von Ing. Theodor Hager, Ausführung durch Baumeister Paul Kirschner, Gleisdorf. Der heutige Altarraum ist die Totenkammer.
1934. Kirchweih durch Superintendent Johannes Heinzelmann und Pfarrer Otto Bardy.
1953. Anbau einer neuen Totenkammer und einer Sakristei durch Baumeister Heimo Kirschner, Gleisdorf. Umbau der alten Totenkammer zu einem Altarraum mit linksstehender einfacher Kanzel aus Holz.
1955. Abschluss der Umbauarbeiten mit der Weihe einer neuen 180 kg schweren Kirchenglocke als Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg abgenommene.
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Pfarrhaus Villa Sullivan
Zweigeschossiges und unterkellertes Miethaus aus der späteren Gründerzeit mit reichgegliederter Jugendstilfassade.
Ursprünglicher Name wahrscheinlich „Villa Juvenile", nach einem Umbau in den 1930iger-Jahren in „Villa Sullivan" umbenannt, vermutlich nach dem amerikanischen Architekten Louis Henri Sullivan,
der die Stahlskelettbauweise für Hochhäuser entwickelte und Lehrer des großen Architekten Frank Lloyd Wright war.
Das Geländer der Innenstiege weist schöne Holzintarsien auf. Im Gang des Erdgeschosses und in der Veranda des Obergeschosses insgesamt fünf Wandmalereien des Gleisdorfer Häusermalers Gottfried Nimmrichter aus den 1930iger-Jahren mit Landschafts- und Jagdmotiven.
Villa Sullivan - Geschichte
1914. Baubeginn, Bauherren sind Franz und Maria Prem, Bedienstete aus Gleisdorf.
1918. Baumeister Heinrich Temmel und seine Frau Aloisia werden die neuen Besitzer, die den durch den Ersten Weltkrieg ins Stocken geratenen Bau fertigstellen.
1926. Das Haus wird vom Anwesen Weizer Straße 17 (heute Dr.-Martin-Luther-Gasse 1) getrennt und erhält die neue Nummer Weizer Straße 29. Die Besitzer sind Johann Wallner, Rudolf Wittmann und Elsa Temmel.
1931. Der Kaufmann Kajetan Hermann und seine Frau Maria, aus Amerika zurückgekehrte Auswanderer, erwerben das Anwesen. Durch den Anbau einer Veranda entsteht die heutige Form des Hauses, das in „Villa Sullivan“ umbenannt wird.
1938. Die Evangelische Pfarrgemeinde Weiz mietet für Pfarrer Alfred Klietmann die Wohnung im Erdgeschoss der Villa.
1946. Maria Hermann, seit zwei Jahren Witwe, heiratet den Lokomotivführer Ernst Pirker.
1953. Ernst Pirker wird Witwer und heiratet die Kärntnerin Rosa Trippl.
1958. Pfarrer Erwin Theil übersiedelt nach Weiz. Die Pfarrerwohnung wird geteilt. Es entstehen eine Pfarrkanzlei und eine Schwesternwohnung für die Gemeindeschwester.
Geschichte der Evangelischen
in der Region
Reformation
1530. Um diese Zeit bringen die Reichenburger von Riegersburg lutherische Prediger nach Gleisdorf. In der Folge wird ein Großteil der Bevölkerung protestantisch.
1570. Gleisdorf kommt unter die Vogtherrschaft von Freiberg. Die Stadler, Herren von Freiberg, setzen in beiden Gleisdorfer Kirchen (Taborkirche und Spitalskirche) evangelische Pfarrer ein.
1583. Erzherzog Karl missachtet, gestützt auf den Augsburger Religionsfrieden, die Vogtherrenrechte der Stadler und befiehlt den Einsatz eines römisch-katholischen Pfarrers in Gleisdorf.
1584. Ab diesem Zeitpunkt kommt es ständig zu Streitereien, die bis zum Militäreinsatz führen, zwischen Stadlern und der Gleisdorfer Bürgerschaft einerseits und Landesfürst und katholischer Geistlichkeit andrerseits über den Einsatz von Pfarrern.
1615. Der letzte evangelische Pfarrer muss Gleisdorf verlassen.
1628. Kaiser Ferdinand II. verweist alle protestantischen Adeligen des Landes, die sich nicht zum Katholizismus bekennen wollen. Die Stadler verlieren Freiberg an das kroatische Adelsgeschlecht der Grafen von Kollonitsch.
Neuer Aufbruch nach dem „Protestantenpatent"
1900. Die Evangelische Pfarrgemeinde Graz Heilandskirche ist für die wenigen Evangelischen in der Oststeiermark zuständig. Die Seelsorge erfolgt teils von Graz aus und teils von Fürstenfeld bzw. dessen damaliger Predigtstation Feldbach.
1922. Vikar Rudolf Carl betreut etwa 200 Evangelische und 13 Unterrichtsorte im Bereich Birkfeld – Weiz – Gleisdorf - Laßnitzhöhe. Er bezieht eine Wohnung in Weiz, das Predigtstation der Heilandskirche ist.
1925. Vikar Leopold Sperb erstellt erstmals einen genauen Jahresbericht, in dem 273 Seelen angeführt sind, davon 38 in Gleisdorf.